Am Sankt Johanner Markt, meinem
Marktrevier, begegnet man heute, wie damals den Saarbrücker Originalen. Die erzählten Geschichten könnten
sich genauso gut heute zutragen. Zwischen Stadtgraben, Fürstenstraße, Gerberstraße und Bleichstraße war das Revier dicht besetzt mit
biederen Gasthäusern, Kneipen, Spelunken und Bars ebenso wie mit alten Mietshäusern und kleinen Handwerksunternehmen. Zudem war dies der Rotlichtbezirk Saarbrückens. Eine bürgerliche Ausnahme bildet das Gebäude des Saarlandmuseums und die Zeile der Geschäfte am Marktplatz. Der Handwerksbetrieb, in
dem ich meine Lehre absolvierte, lag ebenfalls in diesem Viertel. Das Abendgymnasium, das Staatstheater und das Rathaus lagen im Einzugsbereich. Dort, wo sich heute eine Fußgängerzone mit Läden und Boutiquen, Szenetreffs und Nobelrestaurants um den St. Johanner
Markt erstreckt, donnerten Lkw und Pkw in beiden Richtungen über Bahnhofstraße und Mainzer Straße am Markt vorbei.