Die Ware Mensch oder der Mensch als Ware

über die Unfreiheit des Menschen Materialien zu einer Gruppendiskussion

1. Das Thema unserer heutigen Diskussion ist die Ware Mensch oder besser der Mensch als Ware. Damit ist vorgegeben, dass es vor Allem um die Menschen geht, die als Opfer eines brutalen menschenverachtenden Handels anzusehen sind.

 

2. Alle gesellschaftlichen Institutionen (ob staatliche wirtschaftliche, religiöse, ideologische oder kulturelle Gruppen auch alle einzelnen freien Individuen) waren und sind daran beteiligt und sind zumindest indirekt auch Nutznießer des Menschenhandels.

 

3. Menschenhändler und Menschenbesitzer sind wie die Menschenware immer Teil unserer gesellschaftlichen Realität. Auch wenn unser Gefühl dies gerne verdrängt.

 

4. Stellen wir uns dieser Realität, diskutieren wir heute nicht über Definitionen,  nicht über Elend in der Welt, nicht über Asyl, Fluchtursachen, Hartz vier, Islamismus pp. Reden und diskutieren wir ausschließlich zu unserem Thema.

 

5. Natürlich wollen wir die Hintergründe in den Gruppendiskussionen nicht außer Acht lassen. Aber sie sollen uns nicht ablenken von den Menschen, die in Unfreiheit lebten und leben.

 

Über die Freiheit eines Christenmenschen Impulsvortrag

Beginnen wir mit den ersten von 30 Thesen aus der Schrift Martin Luthers „Von der Freyheith eines Christenmenschen“ Er hat sie 1520 verfasst als Reaktion auf die gegen ihn gerichtete päpstliche Bannandrohungsbulle, die ihn zwingen wollte seine „Glaubens“-„Freiheit“ dem Diktat einer damals allmächtigen Institution nämlich der „Amtskirche“ zu opfern.
(In Auszügen)

 Zum Ersten

 Damit wir gründlich erkennen, was ein Christenmensch ist und wie es mit der Freiheit steht, die ihm Christus erworben und gegeben hat, will ich diese zwei Sätze aufstellen:
Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan.
Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan
.

 Zum Zweiten

 Um diese beiden widersprüchlichen Redeweisen von der Freiheit und der Dienstbarkeit zu verstehen, müssen wir daran denken, dass ein jeder Christenmensch von zweierlei Natur ist, von geistiger und körperlicher (geistlicher und leiblicher).
Nach der Seele wird er ein geistlicher, neuer, innerer Mensch genannt, nach Fleisch und Blut wird er ein leiblicher, alter und äußerer Mensch genannt.
Wegen dieses Unterschiedes werden in der Schrift Sätze gesagt, die sich strikt widersprechen, so wie ich jetzt von Freiheit und Dienstbarkeit gesprochen habe.

 

Nach dieser Einführung wollen wir heute in drei Gruppen über die körperliche oder ökonomische Unfreiheit sowie über deren Zusammenhang mit geistiger Unfreiheit, über deren Unterschiede und dem sich daraus ergebenden Widerspruch diskutieren. Nicht diskutieren wollen wir über Definitionen, da es keinen Unterschied macht, ob wir über Formen der Sklaverei, Leibeigenschaft oder geistigen Abhängigkeit reden. Es geht vielmehr um die Freiheit oder Unfreiheit der Gesamtheit des sowohl körperlichen, ökonomischen, als auch geistigen Menschen.

 Es zeigt sich auf geradezu erschütternde Weise, dass die Sklaverei von der Frühgeschichte bis in die Gegenwart keine (kriminelle) Ausnahmepraxis war, sondern der Regelfall – durch alle Epochen und Reiche und auf allen Kontinenten, sei es bei Ägyptern, Römern, Mayas, Azteken, Chinesen , Mongolen, Araber oder Indern.

 Wir haben heute maschinelle „Sklaven“ – über die längste Zeit der Geschichte dagegen war die menschliche Arbeitskraft unabdingbar und wurde immer wieder unter Zwang verfügbar gemacht. Beim Stichwort „Sklave“ haben wir zwar meist das Bild eines Schwarzafrikaners auf Südstaaten-Plantagen vor Augen, aber das Wort meint ursprünglich Mittel- und Nordeuropäer. Es ist stammverwandt mit „Slawe“ und stammt aus dem Mittelalter, als viele Menschen aus diesen Regionen verschleppt wurden – vor allem in die Sklavenreiche der islamischen Welt. Die Verwendung der Menschen reichte von Arbeitsfron und Kriegseinsatz (Janitscharen) über Dienste in Hofstaat und Verwaltung bis zur sexuellen Ausbeutung in der Haremskultur. Auch die afrikanischen Gesellschaften der Subsahara wurden seit dem siebten Jahrhundert von immer neuen Raubzügen der arabomuslimischen Menschenhändler heimgesucht, die sich allerdings die Komplizenschaft der afrikanischen Stammesfürsten zu erkaufen wussten, so wie es später – ab dem 16. Jahrhundert – beim transatlantischen Sklavenhandel nach Amerika der Fall war.
Die Europäer blieben dabei „immer Juniorpartner islamischer und afrikanischer Sklavenhandelseliten“. Diese waren die „Lehrmeister der Europäer in Bezug auf die Kapitalisierung der Körper“ – auch dies eine ungewohnte Einsicht der globalhistorischen Perspektive. Es bestätigt sich allerdings, dass Afrika im Lauf von zwei Jahrtausenden wohl am stärksten unter der Sklaverei zu leiden hatte

 Die Definition setzt an bei der realen Verfügungsgewalt über fremde Körper, die der Mobilität und „Entscheidungsfreiheit“ beraubt sind. Manche Grenzen mögen dabei fließend sein – von Haussklaverei zur „Dienerschaft“, von den Sklaven über die Leibeigenen zur omnipräsenten „Schuldknechtschaft“. Oder von der Plantagen-Sklaverei zur der der heutigen „Vertragsarbeiter“.

 Die meisten Sklaverei-Geschichten enden mit der vermeintlichen Abschaffung der Sklaverei. Nicht nur in den USA lebten ehemalige Sklaven noch sehr lange als Menschen zweiter Klasse, auch der europäische Kolonialismus rechtfertigte sich oft – unter wehender Werteflagge – damit, dass er gegen die Sklaverei in Afrika vorgehe, beutete aber de facto die Einheimischen weiterhin aus. Und heute gebe es, in absoluten Zahlen, mehr Sklaverei als je zuvor in der Geschichte – man denke an Kindersoldaten, Zwangsprostitution, Versklavung in den Kriegsgebieten des IS und vieles mehr.

 Auch internationale Verträge und nationale Strafvorschriften, die diese umsetzen, gehen von der Verschiedenheit von Sklaverei und Leibeigenschaft aus, ordnen aber die gleiche Rechtsfolge an, nämlich ein absolutes Verbot. Nach dem Sklaverei Abkommen vom 25. September 1926 ist Sklaverei der „Zustand oder die Stellung einer Person, an der die mit dem Eigentumsrechte verbundenen Befugnisse oder einzelne davon ausgeübt werden.“ Erst dreißig Jahre später fügt das Übereinkommen vom 7. September 1956 über die Abschaffung der Sklaverei die Legaldefinition für die Leibeigenschaft hinzu: „Leibeigenschaft ist die Lage oder Rechtstellung einer Person, die durch Gesetz, Gewohnheitsrecht oder Vereinbarung verpflichtet ist, auf einem einer anderen Person gehörenden Grundstück zu leben und zu arbeiten und dieser Person bestimmte entgeltliche oder unentgeltliche Dienste zu leisten, ohne ihre Stellung selbständig ändern zu können.“

 Sklaverei gehört noch längst nicht der Vergangenheit an. Laut einer Studie der australischen Stiftung "Walk Free" leben Millionen Menschen nicht frei und werden ausgebeutet - auch in Deutschland.
Mehr als 29 Millionen Menschen weltweit müssen ihr Leben nach einer erschütternden Studie als Sklaven fristen. In absoluten Zahlen lebten die meisten Sklaven in Indien: 14 Millionen Menschen.
Westliche Länder landen zwar im unteren Viertel des Sklavenindex. Deutschland kommt auf Platz 136 von 162 Ländern. Hier sollen rund 10 000 Menschen wie Sklaven leben. "Weil moderne Sklaverei ein verdecktes Verbrechen ist, liegen die wahren Zahlen wahrscheinlich höher.“  "Moderne Sklaverei hat viele Formen", heißt es weiter. "Menschenhandel, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, erzwungene Heirat, Missbrauch von Kindern in bewaffneten Konflikten", werden aufgezählt. "Opfern moderner Sklaverei ist die Freiheit versagt, und sie werden von anderen benutzt und kontrolliert, entweder für Geld, Sex oder wegen der Lust der Beherrschung."

 Für jeden von uns arbeiten durchschnittlich 60 Sklav*innen.
Viele Menschen hierzulande sind sich nicht darüber bewusst, unter welchen Bedingungen Produkte unseren alltäglichen Konsums (wie z.B. Kakao) hergestellt werden – und welch hohen Preis Menschen in Afrika oft für unsere billige Schokolade zahlen. Unser Lebensstil und Konsumverhalten ist mitverantwortlich für die Existenz und den Fortbestand von Lohndumping und Zwangsarbeitsverhältnissen. Insbesondere betrifft das die Arbeitenden am Anfang der Lieferketten, also bei der Gewinnung der Rohstoffe. Viele dieser Rohstoffe, die wir für unsere Produkte benötigen werden aus afrikanischen Ländern importiert – am besten so billig wie möglich. Denn wer möchte schon teure Schokolade kaufen? Andere Menschen werden ausgebeutet, damit wir hier möglichst billig unsere Bedürfnisse befriedigen können

 Alleine in der Provinz Almeria in Südspanien arbeiten bis zu 120.000 Menschen und produzieren knapp drei Millionen Tonnen Obst und Gemüse für den Export. Verzweifelte Menschen aus Marokko, Senegal oder Mali müssen als Erntehelfer*innen unter Folie arbeiten und unentgeltliche Überstunden leisten – bei Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius. Halten sie das nicht durch, verlieren sie ihren Job uns stehen wieder vor dem Nichts.
Weitere Beispiele sind: Blumen aus Kenia, Kakao aus Ghana, Metalle/seltene Erde für Elektrogeräte aus der DR Kongo. Obst und Gemüse aus Südeuropa, Billig-Fleisch aus Deutschland, Edelminerale und -metalle für Schmuck aus Minen in Konfliktgebieten

 Zum Sechsundzwanzigsten

 Jetzt wollen wir von weiteren Werken sprechen, die er im Verhältnis zu anderen Menschen tut. Denn der Mensch lebt nicht allein in seinem Leib, sondern unter anderen Menschen auf Erden. Darum kann er nicht ohne Werke sein gegen diese, er muss ja mit ihnen zu reden und zu schaffen haben, obwohl ihm keines dieser Werke nötig ist zur Gerechtigkeit und Seligkeit. Darum soll seine Meinung in allen Werken frei und nur darauf hin ausgerichtet sein, dass er anderen Leuten damit diene und nützlich sei. Dazu führt Paulus Christus als Beispiel an und sagt: Seid ebenso gesinnt wie ihr es an Christus seht, welcher, ob er gleich in göttlicher Gestalt war und für sich selbst genug hatte und ihm sein Leben, Wirken und Leiden nicht nötig waren, um gerecht und selig zu werden, sich doch all dessen entäußert und sich als Knecht verhalten hat, allerlei getan und gelitten, nichts als unser Bestes angesehen und also, obwohl er frei war, doch um unsertwillen ein Knecht geworden ist.

 Zum Dreißigsten

 Aus dem allem ergibt sich die Folgerung, dass ein Christenmensch nicht in sich selbst lebt, sondern in Christus und seinem Nächsten. In Christus durch den Glauben, im Nächsten durch die Liebe.

 

Die Themen der Gruppendiskussion

1. Ein geschichtlicher Abriss der Unfreiheit von der Antike bis heute

2. Die Rolle Europas bei der Unfreiheit in Afrika

3. Die Unfreiheit heute in der Welt und bei uns

Zur Geschichte der Unfreiheit des Menschen

 

 Sklaverei ist von der Frühgeschichte bis heute in allen Gesellschaften keine kriminelle Ausnahmepraxis, sondern der Regelfall.

 Das Alte Testament mag mit seinen Geschichten zur Knechtschaft vom Stammvater Abraham bis zum Exodus des Volkes Israel aus Ägypten Zeugnis davon ablegen.
Im antiken Griechenland führte die Sklaverei zu einer Entlastung der athenischen Bürger, die dadurch genügend Muße gewannen, am demokratischen Gesellschaftswesen teilzunehmen.
In der Blütezeit Roms standen 20.000 römischen Bürgern 400.000 Sklaven gegenüber, die in allen Lebensbereichen Arbeit ohne Lohn verrichteten.
Schon im Altertum war bei germanischen Stämmen der Unterschied zwischen Freien und Unfreien ausgeprägt. Die Entstehungsgründe der Unfreiheit waren Kriegsgefangenschaft oder Unterdrückung, die dann durch Geburt und Verheiratung weitergegeben wurde.

 Die Sklaverei im Vorderen Orient hat eine lange Geschichte, die bis in das alte Mesopotamien zurückreicht.. In der vormodernen islamischen Zivilisation wurde die antike Sklaverei fortgesetzt. Handelsströme der menschlichen Ware gingen von Nordafrika bis in den Irak, von Osteuropa nach Spanien und Zentralasien, und von Südrussland nach Ägypten. Anders sah es auf dem indischen Subkontinent aus. Dort wurden sklavische Abhängigkeitsverhältnisse als Teil der natürlichen Ordnung angesehen. Die Institution der Sklaverei ist begründet durch die Vorstellung einer Hierarchie von Geburtsklassen und der Stufung nach angeborenen Reinheitsgraden. Dadurch war sie gleichzeitig in die Strukturen des weltlichen und religiösen Rechts eingebettet.

 

 Die antiken Hochkulturen wären ohne Sklaverei nicht denkbar gewesen.

  Im Mittelalter hatte der arabische Raum einen großen Bedarf an Sklaven.

 Die Hauptursache waren kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Staaten oder Stämmen Die Sklavenhändler waren ursprünglich Araber, die sich seit dem 7. Jahrhundert südlich der Sahara angesiedelt hatten. Dies änderte sich, als die Portugiesen im 15. Jahrhundert an der Westküste erschienen und die Nachfrage nach Sklaven nun auch von den Europäern ausging. Die Europäer blieben dabei „immer Juniorpartner islamischer / afrikanischer Sklavenhandelseliten“. Diese waren die „Lehrmeister der Europäer in Bezug auf die Kapitalisierung der Körper“. ?

 

 Mit der Entdeckung Amerikas begann der transatlantische Sklavenhandel.

  Um die afrikanische Seite des atlantischen Sklavenhandels näher zu verstehen, muss man bedenken, dass Rassismus eine Folge der Sklaverei ist.

 Auch heute leben Millionen Menschen in Unfreiheit, Sklaverei oder Leibeigenschaft.

 

Gründe für Sklaverei

 1. Macht und deren Missbrauch, Gewinnsucht, Verschuldung, Bestrafung, Diskriminierung sind die Haupttriebfedern dafür, dass Menschen andere Menschen wie eine Ware in Besitz nehmen und sie versklaven.

 2. Da in Afrika Eigentum im traditionellen Verständnis nicht in erster Linie Kontrolle von Land, sondern Kontrolle von Menschen bedeutet, lag es nahe, Menschen zu vertauschen oder zu verkaufen.

 3. Im Zeitalter des beginnenden Kolonialismus begann die Unterdrückung, Ausbeutung und Ausrottung ganzer indigener Völker und Kulturen in der „Neuen Welt“. Diese Unterdrückung wurde mit - erst ab dem Ende des zweiten Weltkriegs -  als verwerflich angesehenen rassistischen Theorien begründet.

 4. „Landnahme“ und „Gewinnerzielung“ waren für die Kolonialmächte gefährdet. Einziger Ausweg war die Kooperation mit den seit dem Mittelalter geschulten islamoarabischen Sklavenhändlern auf dem afrikanischen Kontinent.

 5. Alle Religionen, und Ideologien – als Ersatzreligionen – dienten schon immer zur Scheinbegründung für Unterdrückung und Sklaverei. Die neuzeitlichste Form ist die angeblich wissenschaftlich „Lehre“ von der Überlegenheit einer bestimmten Rasse oder Gemeinschaft – also Rassismus.

 

Sklave“ kommt von „Slawe“

 Meist haben wir dabei das Bild eines Schwarzafrikaners auf Südstaaten-Plantagen vor Augen, aber das Wort meint ursprünglich Mittel- und Nordeuropäer. Es ist stammverwandt mit „Slawe“ und stammt aus dem Mittelalter, als viele Menschen aus diesen Regionen verschleppt wurden – vor allem in die Sklavenreiche der islamischen Welt. Die Verwendung der Menschen reichte von Arbeitsfron und Kriegseinsatz (Janitscharen) über Dienste in Hofstaat und Verwaltung bis zur sexuellen Ausbeutung in der Haremskultur. Auch die afrikanischen Gesellschaften der Subsahara wurden seit dem siebten Jahrhundert von immer neuen Raubzügen arabischer Menschenhändler heimgesucht, so wie es später – ab dem 16. Jahrhundert – beim transatlantischen Sklavenhandel nach Amerika der Fall war.
Die Europäer blieben dabei „immer Juniorpartner islamischer und afrikanischer Sklavenhandelseliten“. Diese waren die „Lehrmeister der Europäer in Bezug auf die Kapitalisierung der Körper“ – auch dies eine ungewohnte Einsicht der globalhistorischen Perspektive.

 

Vom Haussklaven zum Vertragsarbeitern

 Die Definition setzt an bei der realen Verfügungsgewalt über fremde Körper, die der Mobilität und „Entscheidungsfreiheit“ beraubt sind. Manche Grenzen mögen dabei fließend sein – von der Haussklaverei zur  Dienerschaft, von der Plantagen-Sklaverei zum „Vertragsarbeiter“.

 

Abgrenzung von Sklaverei und Leibeigenschaft

 Die Identität von Leibeigenschaft und Sklaverei vertritt die öffentliche Meinung ab dem 18. Jahrhundert. Internationale Verträge und Strafvorschriften, die diese umsetzen, gehen von der Verschiedenheit von Sklaverei und Leibeigenschaft aus, ordnen aber die gleiche Rechtsfolge an, nämlich ein absolutes Verbot.
(Nach dem Sklaverei Abkommen vom 25. September 1926 ist Sklaverei der „Zustand oder die Stellung einer Person, an der die mit dem Eigentumsrechte verbundenen Befugnisse oder einzelne davon ausgeübt werden.“ Dreißig Jahre später fügt das Übereinkommen vom 7. September 1956 über die Abschaffung der Sklaverei die Legaldefinition für die Leibeigenschaft hinzu.
Vom Verbot der Sklaverei oder Leibeigenschaft sprechen Art. 4 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948 und Art. 4 Abs. 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention, ebenso Art. 5 Abs. 1 der 2009 ratifizierten Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Eine Strafvorschrift zu Sklaverei und Leibeigenschaft enthält seit 1866 mit fast demselben Wortlaut der durchgehend gleich gezählte § 234 des Strafgesetzbuchs des Norddeutschen Bundes, des Deutschen Reichs und der Bundesrepublik Deutschland. )

 

Frühe Formen der Sklaverei

 Ein Sklave ist ein entrechteter Mensch, der gegen seinen Willen festgehalten, verschleppt, misshandelt und wirtschaftlich ausgebeutet wird. Ein Sklave ist ein Mensch, der zum Eigentum eines anderen Menschen erklärt wird. Sklaverei ist ein Ausdruck von Gewalt zwischen Menschen oder menschlichen Gesellschaften. Sklaverei ist ein Akt der Unterwerfung, der bis in die Frühzeit der menschlichen Kulturen zurückreicht.
Statt etwa nach einem Krieg die besiegten Feinde zu töten, begannen einige Völker und Gruppen, diese gefangen zu nehmen, sie zu verschleppen und auszubeuten.

 

Verschuldung, Bestrafung, Diskriminierung und Gewinnsucht sind die Haupttriebfedern dafür, dass Menschen andere Menschen wie eine Ware in Besitz nehmen und sie versklaven.

  Die meisten der antiken Kulturen wären ohne die systematische Entrechtung und Ausbeutung der Sklaven gar nicht denkbar gewesen.
Im antiken Griechenland führte die Sklaverei zu einer Entlastung der athenischen Bürger, die dadurch genügend Muße und Freizeit gewannen, sich um politische Belange zu kümmern und am demokratischen Gesellschaftswesen teilzunehmen.

In der Blütezeit Roms standen 20.000 römischen Bürgern 400.000 Sklaven gegenüber, die in allen Lebensbereichen Arbeit ohne Lohn verrichteten.

 

Sklaverei in Afrika und den arabischen Ländern

 Der islamisch-arabische Raum war zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert die dynamischste Region der Weltgeschichte, die einen großen Bedarf an Sklaven hatte.
Im Mittelalter wurden hier vor allem Sklaven aus Osteuropa über das Schwarze Meer und aus Mitteleuropa (über Magdeburg, Regensburg, Mainz, Prag, Venedig, Verdun, Narbonne und Barcelona) verschleppt.
Historiker schätzen, dass der Sklavenhandel im arabischen Raum zwischen dem 7. und dem 20. Jahrhundert etwa in der Größenordnung des Sklavenhandels im atlantisch-amerikanischen Raum zwischen 1450-1860 lag.
Aber auch in Schwarzafrika gab es lange vor der Entdeckung Amerikas schon die Sklaverei. Da in Afrika Eigentum im traditionellen Verständnis nicht in erster Linie Kontrolle von Land, sondern Kontrolle von Menschen bedeutet, lag es nahe, Menschen zu vertauschen oder zu verkaufen.
Zwischen dem 7. und 20. Jahrhundert wurden in Afrika sowohl über den Norden und die Sahara als auch über den Osten – über das Rote Meer und den Indischen Ozean – Millionen von Menschen in die Sklaverei verkauft.

Die wohl berüchtigtste Phase in der Geschichte der Sklaverei begann mit der Entdeckung der "Neuen Welt" im Jahr 1492. Die schon vorher von den Europäern besetzte afrikanische Westküste wurde in der Folgezeit zum wichtigsten Umschlagplatz für Sklaven. Die europäischen Kolonialmächte trieben Millionen von Schwarzafrikanern in die Sklaverei, um sie auf die Plantagen in Brasilien, in der Karibik und in den Südstaaten der USA zu verkaufen. Rund 400 Jahre währte dieser Sklaventransfer. Besonders im 17. Jahrhundert nahm die Nachfrage nach billigen Arbeitskräften für die Zuckerrohr-, Baumwoll- und Tabakplantagen auf dem amerikanischen Kontinent große Ausmaße an.
Durch das Zeitalter der Aufklärung veränderte sich die Stimmung in Europa und erste Proteste gegen die Sklaverei wurden laut. Dänemark verbot den Handel mit Menschen bereits 1722, England schloss sich im Jahr 1807 an. Die Aufhebung der Sklaverei in den Südstaaten der USA zum Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges (1865) markierte das Ende der institutionell legitimierten Sklaverei in den Industrienationen.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Sklavenhandel schließlich auch auf dem afrikanischen Kontinent formell verboten.

 

Die Rolle Europas bei der Unfreiheit Afrikas

1. Die meisten Opfer gehen auf Konto innerafrikanischer Menschenjagden. Konkrete Zahlen dazu gibt es nicht. Der Sklavenhandel im arabischen Raum ab dem 7. Jahrhundert liegt konservativ geschätzt bei etwa 12 Millionen Sklaven.

 2. An zweiter Stelle steht mit etwa 17 Millionen Opfern der „Menschenexport“ arabischer Händler über den indischen Ozean und in die Sultanate Nordafrikas und Kleinasiens.
3. Der transatlantische Sklavenhandel schlägt mit nachweisbar zwölf Millionen Menschen zu Buche. Konservative Schätzungen gehen hier jedoch von etwa 40 Millionen aus.

 

Zum Brandenburger Sklavenhandel:
Sklaven waren die lukrativste "Kolonialware" der Brandenburger. Bis zu 30.000 Sklaven wurden in knapp 500 Jahren von deutschen Kaufleuten verschleppt und verkauft.

 Zum Herero Aufstand in Deutsch Südwestafrika:
Von den geschätzten 35.000 bis 100.000 Herero waren nach Krieg und Genozid nur noch 14.000 bis 16.000 am Leben.

 Religionen und Ideologien dienen zur Scheinbegründung für Unterdrückung und Sklaverei. Die neuzeitlichste Form ist die „Lehre“ von der Überlegenheit einer bestimmten Rasse – also Rassismus. Rassismus ist damit eine Folge von Sklaverei.

 Folgen der Sklaverei

1. Sklaverei und Kolonialisierung führen zur Zersetzung gesellschaftlicher Strukturen, ethnischer, kultureller und politischer Fragmentierung, Schwächung rechtlicher Institutionen damit zu Stagnation von Wirtschaft und Innovation.

2. Die Folgen für Sklavenhändler in Europa und Sklavenhalter auf der ganzen Welt sind Profit direkt oder indirekt, aber gewaltig.

 Afrika hatte im Lauf von zwei Jahrtausenden wohl am stärksten unter der Sklaverei zu leiden. Die Versklavung der Afrikaner hat nicht unbedingt rassistische Gründe, sondern Rassismus ist eine Folge der Sklaverei.
Kriegerische Auseinandersetzungen Macht und deren Missbrauch, Gewinnsucht, Verschuldung, Bestrafung, Diskriminierung sind die Haupttriebfedern dafür, dass Menschen andere Menschen wie eine Ware in Besitz nehmen und sie versklaven. Da in Afrika Eigentum im traditionellen Verständnis nicht in erster Linie Kontrolle von Land, sondern Kontrolle von Menschen bedeutet, lag es nahe, Menschen zu vertauschen oder zu verkaufen.

 

Ursprung der Sklaverei in Afrika; Geschichtlicher Abriss

Ursprung der Sklaverei in Afrika; Geschichtlicher Abriss

 

Die schwarzafrikanischen Hochkulturen kannten nur die mündliche Überlieferung, jedoch keine Schriftsprachen wie im Mittelmeerraum. Von daher sind wir auf durchaus unterschiedlich interpretierbare indirekte Schriftquellen angewiesen. Alle bezeugen, dass die Sklaverei zu der alltäglichen gesellschaftlichen Realität der großen Feudalreiche Afrikas gehörte. Es waren durchweg Händler, seit dem 7. Jahrhundert Araber, die sich südlich der Sahara angesiedelt hatten und die Menschenhandel als „Geschäft“ betrieben. Die Sklaverei im Vorderen Orient hat eine lange Geschichte, die bis in das alte Mesopotamien zurückreicht.. In der vormodernen islamischen Zivilisation wurde die antike Sklaverei fortgesetzt. Handelsströme der menschlichen Ware gingen von Nordafrika bis in den Irak, von Osteuropa nach Spanien und Zentralasien, und von Südrussland nach Ägypten.

 Der transatlantische Sklavenhandel schlägt mit etwa zwölf Millionen Menschen zu Buche.

 Wissenschaftler glauben, dass die Probleme Afrikas heute eine direkte Folge der Sklaverei sind. Europas Griff nach der Welt ist für sie also eine historisch bedingte Mitverantwortung für Afrikas derzeitige Unterentwicklung. Auch die, die keinen direkten Sklavenhandel betrieben, verdienten. So die Kaufleute aus Hamburg, die mit dem Transport von Kolonialwaren ein Vermögen verdienten, das noch heute in der Stadt zu sehen ist.

 

Sklaverei in Afrika vor der Zeit des europäischen Sklavenhandels,

 1. Die meisten Opfer gehen auf Konto innerafrikanischer Menschenjagden.
2. An zweiter Stelle steht mit etwa 17 Millionen Opfern der „Menschenexport“ über den indischen Ozean und in die Sultanate Nordafrikas und Kleinasiens.
Historiker schätzen, dass der Sklavenhandel im arabischen Raum ab dem 7. Jahrhundert etwa in der Größenordnung des Sklavenhandels im atlantisch-amerikanischen Raum zwischen 1450-1860 lag.

 Reiseberichte von arabischen Händlern bezeugen, dass die Sklaverei zu der alltäglichen gesellschaftlichen Realität der großen Feudalreiche Afrikas gehörte. Die Sklavenhändler waren Araber, die sich seit dem 7. Jahrhundert südlich der Sahara angesiedelt hatten.

 Dies änderte sich erst, als die Portugiesen im 15. Jahrhundert an der Westküste erschienen und die Nachfrage nach Sklaven nun auch von den Europäern ausging. Dies veranlasste die afrikanischen Könige ihrerseits einen Teil der Sklaven zu verkaufen, die sie sich durch Überfälle auf ihre Nachbarstämme verschafft hatten, um mit dem Gewinn kostbare Stoffe, seltene Nahrungsmittel und später auch Feuerwaffen von den Europäern zu kaufen. Die wichtigsten afrikanischen Gebiete, aus denen Sklaven im Zeitraum von der Mitte des 17. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts deportiert wurden, waren das heutige Senegal, Sierra Leone, Ghana, Togo, Benin, Nigeria, Kamerun, West Zentral Afrika, bis hin zu Teilen Angolas.

 

Sklaverei im Zeitalter des Kolonialismus

 1. Im Zeitalter des beginnenden Kolonialismus begann die Unterdrückung, Ausbeutung und Ausrottung indigener Völker und Kulturen in der „Neuen Welt“. Diese Unterdrückung wurde mit der erst ab dem Ende des zweiten Weltkriegs als verwerflich angesehenen rassistischen Theorien begründet.

 2. „Landnahme“ und „Gewinnerzielung“ waren für die Kolonialmächte gefährdet. Einziger Ausweg war die Kooperation mit den seit dem Mittelalter geschulten islamoarabischen Sklavenhändlern auf dem afrikanischen Kontinent.

 3. Alle Religionen, und Ideologien – als Ersatzreligionen – dienten schon immer zur Scheinbegründung für Unterdrückung und Sklaverei. Die neuzeitlichste Form ist die angeblich wissenschaftlich „Lehre“ von der Überlegenheit einer bestimmten Rasse – also Rassismus.

 4. Mit der Entdeckung Amerikas begann der transatlantische Sklavenhandel.

 Der transatlantische Sklavenhandel schlägt mit etwa zwölf Millionen Menschen zu Buche. Doch die Dunkelziffer der systematischen Deportation ist erheblich höher. Schätzungen gehen von etwa 40 Millionen Afrikanern aus, die verschleppt und versklavt wurden. Aber nur jeder Vierte überlebte die Gefangennahme in Afrika, die Torturen der Verschleppung vom Inneren Afrikas an die Küsten und schließlich die grausamen Strapazen der Überfahrt.

 Es waren die Portugiesen, die erstmals im 15. Jahrhundert an der Westküste Afrikas eintrafen, um dort Sklaven für ihre Zuckerplantagen auf den Kanarischen Inseln und als Diener für den europäischen Adel zu kaufen. Afrika wurde nun fortan als Lieferant für menschliche Arbeitskräfte genutzt.
Die deportierten Sklaven fanden ihre Verwendung hauptsächlich auf den Zucker-, Baumwoll– und Tabakplantagen europäischer Pflanzer in Nord-und Südamerika und der Karibik.
Dieser Sklavenhandel fand erst im Laufe des 19. Jahrhunderts mit der britischen Industrialisierung innerhalb Europas sein Ende. Somit änderte sich dann die Rolle Afrikas vom Arbeitskräftelieferant hin zu einem Rohstofflieferanten.

 

Der atlantische Dreieckshandel

Über den Atlantik hinweg entwickelte sich ein Handelsverkehr von gewaltigen Ausmaßen im Dreieck von Europa, Westafrika und der Karibik. Die europäischen Großmächte rüsteten Schiffe aus, beladen mit Waffen, Pulver, Textilien, Pferden, Alkohol, Silber, Tabak, Zucker und Manufakturwaren. Die Schiffe fuhren die westafrikanischen Küsten an, wo sie mit Stammesfürsten die mitgeführten Waren gegen Sklaven eintauschten. In einer zweiten Etappe steuerten die mit Sklaven beladenen Schiffe Amerika an, wo die Sklaven in der Neuen Welt zu höchstmöglichen Preisen verkauft wurden.
Erneut beluden die Kaufleute ihre Schiffe, diesmal mit den begehrten Rohstoffen aus den Kolonien: Tee, Kaffee, Zucker, Baumwolle, Tabak, Gewürze und Edelmetalle. Erneut stachen die Händler dann in See und traten die Heimkehr nach Europa an. Dieser transatlantische Sklavenhandel war zugleich ein transnationales Geschäft. Bevor Nationen entstanden, waren es die mächtigen europäischen Monarchien, die das profitable Geschäft mit den Sklaven systematisch förderten: Portugal, Großbritannien, die Niederlande, Frankreich, Spanien, Dänemark, Brandenburg-Preußen und Schweden.

 

Verlierer und Gewinner

 Sklaverei und Kolonialisierung führten zur Zersetzung gesellschaftlicher Strukturen, einer Begünstigung von Korruption, ethnischer, kultureller und politischer Fragmentierung und einer Schwächung rechtlicher Institutionen. Dies wiederum führte zur Stagnation von Wirtschaft und Innovation.
Die Folgen für Europa sahen ganz anders aus: Profit – indirekt, aber gewaltig. Europa schiffte Textilien, Waffen mit Pulver, Pferde und Silber nach Afrika, dort wurden diese gegen Sklaven eingetauscht. Diese wiederum wurden auf den Schiffen nach Amerika verfrachtet und dort zu höchstmöglichen Preisen verkauft. Von dort fuhren die Schiffe wieder zurück nach Europa, vollbeladen mit Kolonialprodukten wie Kaffee, Tee, Gewürzen, Tabak, Baumwolle und Rohrzucker. Auch die, die keinen direkten Sklavenhandel betrieben, verdienten. So die Kaufleute aus Hamburg, die mit dem Transport von Kolonialwaren ein Vermögen verdienten.
Wissenschaftler glauben, dass die Probleme Afrikas heute eine direkte Folge der Sklaverei sind. Europas Griff nach der Welt ist für sie also eine historisch bedingte Mitverantwortung für Afrikas derzeitige Unterentwicklung.
Ohne den transatlantischen Sklavenhandel würden 72 Prozent der Einkommenskluft zwischen Afrika und dem Rest der Welt nicht existieren. Im Sinne wirtschaftlicher Entwicklung würde sich Afrika nicht bedeutsam von anderen Entwicklungsländern der Welt unterscheiden.

 

Die Sklaverei in Amerika als Inspiration und ideologischer Wegbereiter für den deutschen Kolonialismus, Dokumente und Aussagen

1. Bartholomäus V. Welser:

 

Das Handelshaus der Welser aus Augsburg schloss 1528 mit dem spanischen Königshof einen Vertrag, der ihnen gestattete, innerhalb von vier Jahren 4000 „Negersklaven“ in die spanischen Kolonien nach Südamerika zu liefern.

 

2. Festung Groß Friedrichsburg:

 

An der heutigen Küste Ghanas gelegen, diente diese von 1683 bis 1717 der Brandenburgisch-Afrikanischen Compagnie als Sklavenumschlagplatz. (Historische Zeichnung)

 

3. Auszug aus einem Reisebericht

 

Carl Peters 1856 – 1918

 

Dokumentierte Zeugnisse: in Auszügen

Im Dezember 1904, fast ein Jahr nach dem Beginn des Herero-Aufstands, befahlen Kaiser Wilhelm II. und sein Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow dem widerstrebenden Trotha, "Konzentrationslager für die einstweilige Unterbringung und Unterhaltung der Reste des Herero-Volkes einzurichten“. Trotha telegrafierte daraufhin an den Reichskanzler: "Ich beabsichtige, den Gefangenen beider Geschlechter nicht abnehmbare Blechmarken zu applizieren mit den Buchstaben G. H. (Gefangene Hereros)."…
…In Afrika seien "zwei Schätze" auszubeuten, erklärte Handelshaus-Senior Adolph Woermann, "die Fruchtbarkeit des Bodens und die Arbeitskraft vieler Millionen Neger".

 

Die „koloniale Amnesie“ der Deutschen

"Deutschland hatte nicht viel mit der kolonialen Geschichte Afrikas zu tun. Es besaß nur wenige Kolonien, war nur kurz dort und andere Kolonialherren haben die indigene Bevölkerung viel schlimmer behandelt als die Deutschen“ Stimmt dieser Satz wirklich?

 

Auch die Deutschen waren an dem transatlantischen Sklavenhandel beteiligt, für kurze Zeit waren sie als Sklavenhändler sogar sehr erfolgreich. Damals hatte der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg- schuf im Jahr 1682 die Afrikanische Compagnie, um an der Westküste Afrikas eine brandenburgische Kolonie zu gründen und mit einer kleinen Flotte in das einträgliche Sklavengeschäft einzusteigen. Tatsächlich gelang es den Brandenburgern Ende des 17. Jahrhunderts, an der Küste des heutigen Ghana Fuß zu fassen und die Festung Groß Friedrichsburg zu errichten. Sie war die Drehscheibe für den deutschen Sklavenhandel, der unter den gleichen unmenschlichen Bedingungen ablief wie bei den europäischen Nachbarn. Eigens gebaute Sklavenschiffe konnten bis zu 800 Sklaven fassen, die über den Atlantik verschachert wurden. Sklaven waren die lukrativste "Kolonialware" der Brandenburger, die auch mit Gold, Elfenbein, Kautschuk und Salz handelten. Bis zu 30.000 Sklaven sollen in weniger als einem halben Jahrhundert von deutschen Kaufleuten verschleppt und verkauft worden sein.

Tatsächlich war das Deutsche Kaiserreich eine der größten europäischen Kolonialmächte. Lange wurde der transatlantische Sklavenhandel in der deutschen Wahrnehmung als ein geschichtliches Ereignis gesehen, das weit weg in Amerika stattfand und Hauptakteure andere Länder wie z.B. England oder Frankreich waren. Deutschland schien an alldem nicht beteiligt gewesen zu sein. Beispielhaft für alle übrigen deutschen Kolonien ist das Vorgehen in Deutsch Südwestafrika.

Der Herero Aufstand, Genozid und Konzentrationslager

 

 Der Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz luchste1884 den Ureinwohnern ein Riesengebiet ab, das bald darauf Deutsch-Südwestafrika heißen sollte, die erste deutsche Kolonie, heute Namibia. Damit begann der wilhelminische Kolonialismus. Zwei Jahrzehnte später verübten die Deutschen nach Aufständen und der Schlacht am Waterberg einen Völkermord, indem sie Herero und Nama in Konzentrationslager pferchten, Flüchtende verfolgten und in die Wüste trieben. Kaufleute des Hamburger Unternehmens Woermann planten im Zusammenspiel mit Kolonialbeamten und Militärs, die Einwohner am Kamerun-Fluss zu vertreiben und den Zwischenhandel mit Palmöl-Lieferanten aus dem Hinterland unter Kontrolle zu bekommen. In Afrika seien "zwei Schätze" auszubeuten, erklärte Handelshaus-Senior Adolph Woermann, "die Fruchtbarkeit des Bodens und die Arbeitskraft vieler Millionen Neger". Von den geschätzten 35.000 bis 100.000 Herero waren nach Krieg und Genozid nur noch 14.000 bis 16.000 am Leben. "Rücksichtslose Rohheit, geile Sinnlichkeit, brutales Herrentum" habe die Kolonialherren getrieben, so die Chronik der evangelischen Gemeinde von Swakopmund.

 

Die Tragödie in Kamerun

 

Die Deutschen regierten in Kamerun seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Auf Drängen von Kaufleuten, die in Afrika Handelsniederlassungen unterhielten, folgte das Deutsche Reich dem Beispiel der Briten und Franzosen und sicherte sich Kolonien durch kriegerische Eroberungen oder durch ergaunerte Verträge mit den Herrschern der begehrten Gebiete. Als die Deutschen sein Volk betrogen, beraubten, brutal unterjochten, drängte der König Manga Bell in Kamerun 1914 friedlich auf Einhaltung eines Vertrages. Der verzweifelte König drohte, die Unterstützung anderer Mächte Europas zu suchen. Das reichte, um den König wegen "Hochverrats" anzuklagen und zum "Tod durch den Strang" zu verurteilen und hinzurichten.

 

Die Unfreiheit in der heutigen Welt

Die moderne Sklaverei

Definition Hintergründe Formen moderner Sklaverei

 

Heute haben alle Staaten weltweit die Sklaverei offiziell abgeschafft, zuletzt der afrikanische Staat Mauretanien im Jahr 1980. Doch die Abschaffung der Sklaverei existiert nur auf dem Papier – das Phänomen Sklaverei ist ungebrochen.
"Moderne Sklaverei hat viele Formen". Menschenhandel, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, politische Gefangenschaft erzwungene Heirat, Organhandel, Kinderhandel, Kinderarbeit, Kindersöldner in Konflikten sowie die klassischen Formen der wirtschaftlichen Ausbeutung". Opfern moderner Sklaverei ist die Freiheit versagt, und sie werden von anderen ausgebeutet, benutzt und kontrolliert, entweder für Geld, Sex oder wegen der Lust der Beherrschung.

Der Unterschied zwischen historischer und moderner Sklaverei

 

"In der Vergangenheit bedeutete Sklavenhaltung, dass eine Person eine andere rechtmäßig besaß; in der modernen Sklaverei ist dies nicht der Fall.
Heute ist Sklaverei weltweit verboten, daher ist es nicht mehr möglich, Menschen legal zu besitzen. Kauft jemand heutzutage Sklaven, verlangt er keine Quittung oder Eigentumsurkunde, sondern erwirbt die Verfügungsmacht über einen Anderen und setzt Gewalt ein, um diese aufrechtzuerhalten.
Sklavenhalter genießen heute alle Vorteile der Inhaberschaft, ohne gesetzlich dazu berechtigt zu sein. In Wirklichkeit ist es für Sklavenhalter sogar von Vorteil, nicht rechtmäßige Besitzer zu sein, da sie so die Sklaven völlig ihrer Kontrolle unterwerfen können, ohne eine wie auch immer geartete Verantwortung für sie zu übernehmen. Daher ziehe ich die Bezeichnung Sklavenhalter dem Begriff Sklavenbesitzer vor."

 

Die Frage nach den Gründen moderner Sklaverei

 

Ist moderne Sklaverei radikalen Religionsauslegungen oder extremistischen Ideologien geschuldet?? Ja aber nur zum Teil.

 

Der Islamische Staat und Boko Haram propagieren die Sklaverei als Teil ihrer islamischen Identität. Das Sponsor System in arabischen Golfsaaten (kafāla), generationenübergreifende ‚Bonded Labour‘ tragen Züge, die der Sklaverei entsprechen. Die moderne Schuldknechtschaft in Indien und im gesamten asiatischen Raum ist begründet durch die Vorstellung einer Hierarchie von „Geburtsklassen oder Gruppenzugehörigkeiten“ also ideologischer, kulturell oder religiös dominierter „Rassismus“.

 

Wie werden Menschen zu Opfern von Menschenhändlern

 

Wirtschaftliche Not, Perspektivlosigkeit und der Glaube an eine bessere Zukunft macht Millionen von Menschen jedes Jahr zur leichten Beute von Menschenhändlern. Jedoch gehören auch Entführungen und der Verkauf von Kindern zu den gängigen Einstiegsszenarien der Opfer in den Menschenhandel. Armut gilt aber nicht als der alleinige Grund für die dramatischen Entwicklungen der letzten Jahre: Faktoren, die von Diskriminierung bis hin zur politischen Verfolgung reichen, sorgen für unablässigen »Nachschub« an Menschen, die so in totale Abhängigkeitsverhältnisse geraten. Die Möglichkeit, im Zuge der Globalisierung Menschen und Geld schnell von einem Ort zu einem anderen zu bringen, Korruption, die mangelhafte oder fehlende Implementierung und Durchsetzung von Gesetzen gegen den Menschenhandel und die restriktive Einwanderungs- und Grenzsicherungspolitik der entwickelten Länder begünstigen den Handel mit Menschen.

 

Wie werden diese Menschen ausgebeutet?

 

Die häufigsten Formen der Ausbeutung sind sexuelle Ausbeutung und Zwangsarbeit. 43% der Opfer von Menschenhandel werden in die Sexindustrie verkauft. 1/3 der Menschen werden in der Landwirtschaft, in privaten Haushalten oder anderen ausbeuterischen Betrieben unter menschenverachtenden Bedingungen ausgebeutet.

 

Die ILO geht davon aus, dass heute mehr als 12,3 Millionen Menschen  (Andere Schätzungen gehen von bis zu 27 Millionen Sklaven aus) als Sklaven auf Feldern, in Fabriken, in Minen oder als Haushaltshilfen schuften müssen. 1/5 dieser praktisch versklavten Menschen stammen aus Menschenhandel. Etwa 270.000 Menschen werden als Sklaven in Industrieländer verbracht, wo sie zur Arbeit in Hotels, auf Baustellen oder zur Prostitution gezwungen werden. Ein Handel der sich auf einen Gewinn von 15 Milliarden US$ jährlich beläuft.

 

Wen trifft die Schuld am Menschenhandel?

 

Sind auch wir mitverantwortlich, dass es Menschenhandel gibt? Wen trifft die Schuld?

 

In Menschenhandel sind oftmals eine Vielzahl von Akteuren verstrickt: Die Anwerber, oftmals Bekannte oder gar Familienmitglieder, die Schleuser, meist mehrere Mittelsmänner, die „Arbeitgeber“, wir als Konsumenten, die Zuhälter in der Prostitution bis hin zu den Freiern, die selbst Nutznießer der Handelsstrukturen sind und vom Menschenhandel profitieren.

 

Menschenhandel als Teil der „Organisierten Kriminalität“

 

Hinter dem Handel mit Menschen stehen mehr oder weniger gut strukturierte kriminelle Organisationen und Netzwerke. Von 40 organisierten kriminellen Gruppen waren laut einer Studie der ILO im Jahr 2005 acht kriminelle Organisationen in den internationalen Menschenhandel involviert. Zwei von diesen Organisationen waren ausschließlich im Menschenhandel aktiv.
Alleine der Handel von Menschen in die Sexindustrie beschert den Tätern jährlich Gewinne von 217,8 Milliarden US$ bzw. 23.000 US$ pro Opfer.

 

Kernelemente, die den Menschenhandel charakterisieren, sind der Vorsatz der Ausbeutung, die Nötigung, der Zwang und die Täuschung.

 

"Wir haben es mit einer kapitalistischen Mafia in einem mafiösen Kapitalismus zu tun", sagt Tonio Dell'Olio, katholischer Priester und einer der Führer der italienischen Antimafia-Organisation Libera. „Sklaverei ist ohne Korruption und der Beteiligung des Staates und aller gesellschaftlicher Organisationen nicht denkbar, es ist eine Mafia".

 

Seit Mitte der neunziger Jahre hat sich der weltweite Menschenhandel mehr als vervierfacht. Weltweit werden jährlich mehr als 2,4 Millionen Menschen wie Güter gehandelt. Das Geschäft mit der Handelsware Mensch gilt als dritte kriminelle Einkommensquelle nach Drogen- und Waffenhandel. Die Gewinne aus dem Menschenhandel werden auf über 32 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt. Ob Arbeits- oder Sexsklaven, Menschen zur Organentnahme, zur Heirat oder Adoption: Wer zahlt, dem wird geliefert.

 

Menschenhandel spielt sich innerhalb nationaler Grenzen und auch über Grenzen hinweg ab. In der Regel werden Menschen von weniger entwickelten zu besser entwickelten Regionen verbracht. Die Industrieländer sind die Endstation für die meisten der Opfer. Auch europäische Staaten sind Herkunfts-, Transit- oder Bestimmungsländer. Deutschland ist sowohl Transit- als auch Zielland für den organisierten Menschenhandel. Menschenhandel betrifft Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts und nahezu jeder ethnischer Herkunft.

 

Probleme bei der Bekämpfung des Menschenhandels

 

Die Möglichkeit, im Zuge der Globalisierung Menschen und Geld schnell von einem Ort zu einem anderen zu bringen, Korruption, die mangelhafte oder fehlende Implementierung und Durchsetzung von Gesetzen gegen den Menschenhandel und die restriktive Einwanderungs- und Grenzsicherungspolitik der entwickelten Länder begünstigen den Handel mit Menschen.

 

Beispiel Südamerika

 

Die sexuelle Ausbeutung ist in Südamerika der Hauptzweck des Menschenhandels. Sie betrifft 57 Prozent der Opfer. Wie andere Länder der Region hat auch Peru seine Anstrengungen im Kampf gegen den Menschenhandel in den vergangenen Jahren verstärkt und die Strafen verschärft. Dennoch werden viele Fälle nie richtig aufgeklärt, und es kommt nur zu wenigen Verurteilungen wegen Menschenhandels. Im Durchschnitt wird in Peru nur etwas mehr als ein Menschenhandel von zehn offiziell angezeigt, nur eine angeklagte Person von zehn Personen in erster Instanz verurteilt. Die Straflosigkeit bleibt ein Problem.

 

"Sklaverei ist global", sagt Dominikanerpriester Plassat. Brasilien gilt als Muster im Kampf gegen Zwangsarbeit und Menschenhandel. "Wir haben die Gesetze dagegen, eine engagierte Zivilgesellschaft, handlungsfähige Institutionen - und dennoch nimmt Sklaverei zu. Wir befreien jedes Jahr 4000 Menschen. Aber solange wir die Not nicht beseitigen, die die Menschen in die Sklaverei zwingt, können wir so viele befreien wie wir wollen. Sie kehren als Sklaven zurück. Sie haben keine Wahl."

 

Beispiel Deutschland die Zusammenhänge

 

Lagebild Menschenhandel des BKA 2017 (Auszug)
Im Jahr 2017 wurden 24 OK-Verfahren geführt, bei denen die Hauptaktivität der jeweiligen Tätergruppierung im Bereich des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung, der Ausbeutung von Prostituierten bzw. der Zuhälterei lag (2016: 18 Verfahren). Weitere zwei OK-Verfahren hatten den Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung zum Gegenstand (2016: 2 Verfahren). In acht Verfahren im Bereich der sexuellen Ausbeutung agierten bulgarische OK- Gruppierungen, in vier Verfahren nigerianische und in jeweils drei Verfahren deutsche, rumänische und ungarische OK-Gruppierungen.
Lebensbedingungen und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in den Herkunftsstaaten bieten den späteren Opfern Anreize, mit Tätigkeiten (z. B. als Haushaltshilfen, Servicepersonal oder Arbeiten in der Baubranche) im Westen Europas auf vermeintlich einfache Art und Weise Geld zu verdienen. Insbesondere vor dem Hintergrund der bestehenden Migrationsbewegungen nutzen dies die Täter des Menschenhandels gezielt zur Ausbeutung ihrer Opfer aus. Es dürfte daher davon auszugehen sein, dass Menschenhandel und Ausbeutung ein für Gruppierungen der Organisierten Kriminalität weiterhin lukratives illegales Geschäftsfeld darstellen. Auch vor diesem Hintergrund wurde der Kriminalitätsbereich von den europäischen Staaten als einer der Schwerpunkte für eine gemeinsame Bekämpfung der Schweren und Organisierten Kriminalität identifiziert. Für das Bundeslagebild Menschenhandel und Ausbeutung wurden im Jahr 2017 erstmalig Verfahren nach den neuen Straftatbeständen erhoben.
Bei der Bekämpfung des Menschenhandels liegt ein Fokus der polizeilichen Arbeit auf der Ausbeutung von Minderjährigen wegen deren besonderen Schutzbedürftigkeit Das Erkennen eines Ausbeutungssachverhaltes ist beim ersten Kontakt mit minderjährigen Opfern in der Regel schwierig, weil die Betroffenen sich entweder selbst nicht als Opfer einer Ausbeutung fühlen, durch die Täter eingeschüchtert sind oder häufig Scham über das Geschehene empfinden. Aus Furcht vor der Polizei und vor staatlichen Maßnahmen oder aufgrund von Erfahrungen psychischer und physischer Gewalt sind die Opfer oftmals nicht bereit oder nicht in der Lage Anzeige zu erstatten.

 

Zollverwaltung Lagebild Stand: März 2019  (Auszug)
Der Zoll bekämpft Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Sozialleistungsbetrug.
Die Schadenssumme, die im Rahmen der straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen im Jahr 2018 festgestellt wurde, betrug rund 835 Millionen Euro. Über 53.000 Arbeitgeberprüfungen erfolgten im letzten Jahr. Die Gerichte haben im vergangenen Jahr über 1.700 Jahre Freiheitsstrafen verhängt.

 

Organisierte Formen der Schwarzarbeit
In den letzten Jahren hat sich deutlich gezeigt, dass es im Bereich der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung organisierte Formen der Schwarzarbeit gibt, die inzwischen auch vor den Grenzen Deutschlands keinen Halt mehr macht. Die hier tätigen Banden sind europaweit bestens organisiert, sie arbeiten oftmals abgeschottet und gehen höchst konspirativ vor. Unter organisierten Formen der Schwarzarbeit wird die planmäßige Begehung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten verstanden, die unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen eine große Anzahl Arbeitnehmer oder einen langen Zeitraum betreffen. Dies geht mit einem besonderen Verschleierungsgrad und einem hohen Ermittlungsaufwand einher.

 

Der Unterschied zwischen den Zahlen der Zollverwaltung, die im Staatsauftrag letztlich nur den gesellschaftlichen oder besser den Schaden im Staatshaushalt begrenzen und ausbessern soll und den vom BKA erfassten Zahlen bei der strafrechtlichen Verfolgung von „Menschenhandelsdelikten“ belegt, wo der eigentliche Schwerpunkt der staatlichen Bekämpfung des Menschenhandels liegt.

 

Erfahrene Ermittler beider Behörden schätzen die Dunkelziffer bei den von ihnen zu bearbeitenden „Delikten“ der „Menschenausbeutung“ bei über siebzig Prozent. Die Gründe dafür sind nach ihrer Ansicht einleuchtend und erhellend für den Zustand unserer Gemeinschaft:
Das Anzeigeverhalten der Opfer wird sowohl von Seiten staatlicher, gesellschaftlicher wie auch wirtschaftlicher Institutionen bewusst und gewollt manipuliert. Vorgenanntes  gilt in gleicher Weise für die eigentlichen „Menschenhändler“ oder deren Organisationen. Den Opfern wird hierbei wenig oder keine Bedeutung beigemessen. Ihre Unkenntnis ihrer rechtlichen, gesellschaftlichen und persönlichen Situation, wird von allen Seiten auch von staatlichen Institutionen ausgenutzt. Eine soziale Betreuung findet nur in Ausnahmefällen statt. Dagegen hilft auch nicht eine Modernisierung ordnungspolitischer oder strafrechtlicher Normen. Also kann sich ihre Anzeigebereitschaft oder Durchsetzungsfähigkeit nicht ändern, da sie bei einer Änderung lediglich von einer Zwangssituation, nämlich dem totalen Abhängigkeitsverhältnis vom Sklavenhalters, in eine andere Zwangssituation geraten, nämlich aufgrund ihres vermeintlich „illegalen Status“ dem der staatlichen ordnungspolitischen, strafrechtlichen oder wirtschaftlich bedingten Repressionen.