Abgesang auf den Sommer
Gestern noch stiegen Schwalben in den Himmel so blau
Sommerselig der Sonne zustrebend
Danach im Zickzack taumelnd der Erde entgegen
Heute wie leergefegt der Himmel so grau
Blätter im Sturmwind über die Erde fegend
Bleiern die Wolken mit herbstlichem Regen
Kraniche mit klagendem Ruf gen Süden ziehen
Über die Wälder so farbenfroh
Über die Seen mit silbernem Glittern
Wolken in der Sonne purpurn erglühen
Abgeerntet die Felder voll Stroh
Schwere Luft riecht nach Herbstgewittern
Wildgänse in Scharen schnattern in kahler Furche
Verkünden vom Fernweh nach südlichen Ländern
Frühnebel graudüstere Farben um kahle Äste malen
Verkrochen unter Laub schlafen Igel und Lurche
Altweibergespinste segeln in silbrigen Bändern
Trauriger Abschied von wärmenden Sonnenstrahlen.
Tief am Horizont die Wintersonne fahl und kalt
Legt silbrigen Glanz über schneebepuderten Wald
Vom Fuchs im glatten Schnee die Spur
Wie Perlen aufgereiht an einer Schnur
Elstern melden den störenden Gevatter
Mit nervösem Geticker und ziellosem Geflatter
Es ächzt und knarrt unter der weißen Last
Das morsche Holz an jedem Ast
Prediger gleich im schwarzen Ornat
Krächzen Krähen um Erbarmen gar
Unter dem knorrigen, hundertjährigen Eichenbaum
Von Wildschweinen aufgebrochene Erde dunkelbraun
Aus den Nüstern der Rückepferde steigt der Atem heiß
Wie Dampf aus alten Kaminschloten weiß
An der Futterstelle Rehe im braunen Winterkleid
Die Lauscher gestellt zum Absprung bereit